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  • Ein Bericht von Stella Krüger, Schülerpraktikantin Öffentlichkeitsarbeit:

    Es ist vermutlich der angeregte Austausch über Kindheitserinnerungen mit dem ich diesen Vormittag, an welchem ich die Bewohnerbetreuung begleiten durfte, in meinen eigenen Erinnerungen verbinden werde. Wie sie sich begeistert ansehen und immer neue Anekdoten über ihr frühes Leben finden.

    Am Freitag, den 12.04, hatte ich die Chance Frau Griebner einen Vormittag lang bei den Aufgaben ihres Berufes zu begleiten. Sie ist gelernte Ergotherapeutin und nun seit 1 ½ Jahren hier am AWO Senioren- und Pflegeheim "Albert Schweitzer" Dresden-Prohlis als Fachkraft in der Bewohnerbetreuung tätig. Obwohl dieser Job auch sehr viel Büroarbeit bedeutet, erfüllt sie die Arbeit mit den verschiedenen Charakteren sehr. Das kann ich auch an dem Lächeln in ihrem Gesicht erkennen, während sie mir davon berichtet.

    Die allgemeine Relevanz dieses Jobs wird einem ohnehin deutlich, wenn man länger als 10 Sekunden darüber nachdenkt. Er trägt durch die verschiedenen Aktivitäten zum allgemeinen Miteinander und zur Aktivierung bei. Auch das Vertrauensverhältnis zwischen Mitarbeiter*innen und Bewohner*innen wächst indem sich auch in Einzelangeboten ausgetauscht wird. Denn es sind nicht nur die Gruppentreffen, sondern die Einzelangebote, welche ich für wichtig empfinde. Denn sie tragen zur individuellen und vor allem zwanglosen Betreuung bei.

    Die Organisation der Bewohnerbetreuung ist, mit viel Schreibarbeit verbunden. Das konnte man an unzähligen bunten Excel-Tabellen im Büro auch ohne Vorwissen sehr gut erkennen. Ich musste mir den Aufbau und das System hinter den Aktivitäten auch mehr als einmal erklären. Es gibt verschiedene Angebote, welche sich je nach Wochentag ändern. Dabei ist die Kommunikation mit den zusätzlichen Betreuungskräften und der Bewohnerbetreuung für die Planung der Gruppen absolut notwendig, um Wissen und Interessen der Bewohner*innen zu sammeln. Doch nicht nur die Organisation der Gruppen, sondern auch der restlichen Aktivitäten, wie Einzelbetreuung, spielt dabei eine Rolle. Denn das Teilnehmen der Bewohner*innen bei den Aktivitäten beruht auf einer freiwilligen Basis.

    Den zentralen Punkt der Bewohnerbetreuung macht allerdings das Zusammenkommen in den einzelnen Gruppen aus. Für einige Bewohner*innen stand heute Gedächtnistraining auf dem Plan und so folgte ich Frau Griebner bis auf den Wohnbereich B5. Bevor man anfangen konnte, musste noch schnell mit den Pfleger*innen abgesprochen werden, ob es irgendwelche spontanen Änderungen bzw. neue, wichtige Details zu den einzelnen Bewohner*innen gab. Dies war heute nicht der Fall und so konnten wir in den Speisesaal gehen und alles vorbereiten. Die Tische wurden zusammengeschoben und verschiedene Bilder von Gebäuden und Buchstaben, für das später anstehende Quiz auf ihnen verteilt. Die Bewohner kamen nach und nach hinzu und um 10 eröffnete Fr. Griebner diese Runde. Bei der Einstiegsfrage, welches Datum denn heute wäre, musste ich gleich mit überlegen. Was mir jedoch während der gesamten 60 Minuten aufgefallen ist: der liebevolle, fast schon familiäre Umgang mit den Bewohner*innen. Und das nur durch so simple Gesten wie die Hand auf den Arm legen. Schon bald wurden viele alte Geschichten vom Zelten oder alten Kücheneinrichtungen erzählt.

    Später unterhielt ich mich nochmal mit Frau Griebner über die Alltagsrelevanz ihrer Fähigkeiten, welche in diesem Beruf nötig waren. Sie erklärte mir, dass vor allem die Geduld, das Zuhören und das Bedürfnisse wahrnehmen zu den Dingen gehört, welche ihr hier und privat nützten.

    Doch im Endeffekt ist es wohl das Schwelgen in Erinnerungen oder die Bemühung so lange wie möglich an diesen festzuhalten, dass einem das Gefühl von Verbundenheit näherbringt. Zumindest habe ich das für mich an diesem Tag festgestellt. Danke für dieses Erlebnis.